(PA_KBVÖ) – Die mittlerweile xte Gaskrise macht wieder einmal deutlich wie verletzlich unsere Energieversorgung nach wie vor ist. Es ist an der Zeit das inländische Potenzial aus erneuerbaren Gasen wie Biogas endlich durch einen entsprechenden rechtlichen Rahmen zu heben. Alleine im Restmüll befinden sich noch immer 40 % organische Abfälle mit einem möglichen Energieertrag von 150 Mio. m³ Biomethan. Derzeit speisen bereits 15 Biomethanlagen das erzeugte Biomethan in das Erdgasnetz ein. Insgesamt könnten aus organischen Abfällen sowie Wirtschaftsdüngern und organischen Reststoffen der Landwirtschaft in Summe rund 1,5 Mia. m³ erneuerbares Biomethan produziert werden. Dies entspricht knapp 20 % des Gasverbrauches aus 2019. Mehr als verdoppeln könnte man diese Mengen durch die Nutzung von Holzgas und dadurch ca. 40 % des Gasbedarfes durch inländische nachhaltige erneuerbare und vor allem krisensichere Erzeugung ersetzen.
Ca. 100 Mio. m³ Biomethan könnten relativ kurzfristig durch Umrüstung der bestehenden Biogasanlagen auf Gaseinspeisung zur Verfügung gestellt werden. Insgesamt wären bis 2030 20 % Biomethananteil im Gasnetz möglich. Es braucht dazu den richtigen Rechtsrahmen als auch eine weiterführende Forschungsstrategie. Beides wäre kurzfristig umsetzbar.
Norbert Hummel vom Biogasverband Österreich betont, dass es jetzt einer gemeinsamen Anstrengung bedarf um die heimischen Energiepotentiale zu heben und weitere Abhängigkeiten zu verhindern. Die Konzentration der Diskussion auf Diversifizierung durch zusätzliche LNG-Terminals und neue Gaspipelines ist keinesfalls kurzfristig umsetzbar und zudem wieder nur eine weitere Sackgasse.