(PA_EEÖ) – Der EEÖ unterstützt den Weltklimastreik der Fridays for Future Bewegung am 24. September und schließt sich dem Appell für entschlossenes Handeln an. „Unwetterkatastrophen im Sommer und der aktuelle Bericht des Weltklimarates (IPCC) haben den dringenden Handlungsbedarf beim Klimaschutz wieder einmal bekräftigt. Die Bewältigung der Klimakrise ist DIE große Herausforderung unserer Zeit. Die Bevölkerung – nicht nur die junge Generation – erwartet sich von den politischen Entscheidungsträgern, dass sie dieser Herausforderung verantwortungsvoll und entschieden begegnen“, so Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin des Dachverbandes Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ).
Die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energie und damit das Aus für CO2 Emissionen durch die Verbrennung fossiler Energieträger ist die zentrale Aufgabe. „Das schützt nicht nur unser Klima, sondern sichert langfristig unsere Energieversorgung ab, macht uns unabhängig von teuren fossilen Energieimporten und stabilisiert damit die Preise!“, ergänzt Prechtl-Grundnig mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen am Energiemarkt.
Der Appell richtet sich an politische Entscheidungsträger*innen auf allen Ebenen. Die Länder sind nun etwa bei der Umsetzung des vor dem Sommer beschlossenen Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes am Zug. „Vor Ort in den Bundesländern werden die Projekte auf den Boden gebracht. Dort müssen Standorte verfügbar gemacht und effiziente Genehmigungsverfahren ermöglicht werden. Bei den zurecht sehr bemängelten zu langen Verfahrensdauern geht es nicht vorrangig um rechtliche Defizite, sondern um Ineffizienz und Mühsal in der Genehmigungspraxis. Da können die Länder schon einiges verbessern. Auch die Gestaltung des Ausstiegs aus der fossilen Wärmeversorgung liegt wesentlich im Kompetenzbereich der Bundesländer“, so Prechtl-Grundnig.
Der EEÖ warnt auch davor, Scheinlösungen nachzulaufen, die in Wahrheit Irrwege sind und die Energiewende bremsen. „Wir haben ein ganzes Portfolio an verfügbaren Technologien, die es nun umzusetzen gilt. Wir haben beim Klimaschutz keine Zeit zu verlieren und daher auch nicht die Zeit auf etwas zu warten, von dem wir jetzt noch nichts wissen! Entwicklungen und Innovationen wird es im Energiebereich noch viele geben – das bedeutet aber nicht, dass wir auf etwas warten müssen! Wir müssen jetzt entschlossen handeln! Ebenso ist es irritierend, wenn von manchen Seiten unter dem Schlagwort ‚Technologieoffenheit‘ synthetische Flüssigtreibstoffe etwa für den PKW-Bereich propagiert werden. Hier bringe ich nur 13 Prozent des Energieeinsatzes auf die Straße, während es bei der Elektromobilität etwa 73 Prozent sind. Diese ‚Technologieoffenheit‘ ist energiepolitischer Unsinn und dient ausschließlich dem möglichst langem Verharren in Systemen der fossilen Brennstoffe!“, stellt Prechtl-Grundnig klar und ergänzt, dass auch beim Wasserstoffauto nur eine ähnlich niedrige Effizienz von 22% erreicht wird. Damit betont der EEÖ wieder, dass auch der Einsatz von Wasserstoff und grünem Gas sehr gezielt dort erfolgen muss, wo Erdgas nur schwer zu ersetzen ist. „Energiepolitik muss unter Anwendung von Effizienzkriterien verantwortungsvoll gestalten!“, so Prechtl-Grundnig abschließend.