(PA_Austria_Solar) – Die Bundesregierung sollte die Zeit nutzen, um noch vor der Wahl eine Solaroffensive zu starten. Die Unabhängigkeit von russischem Gas ist mittlerweile eine Sicherheitsfrage.
„Der Gasbedarf eines Jahres fürs Heizen entspricht gerade einmal der Energie von zwei Stunden Sonneneinstrahlung in Österreich“, rechnet Roger Hackstock vor, Geschäftsführer des Branchenverbandes Austria Solar. „Diesen Bedarf wie derzeit zu fast hundert Prozent mit Gas aus Russland zu decken, wofür Haushalte und Betriebe mehr zahlen als im EU-Schnitt, ist verrückt.“ Es braucht eine Solaroffensive, um mit Sonne statt Gas unsere Abhängigkeit von Russland auf ein Minimum zu reduzieren. Bei der Wärme wird die Sonne in Österreich noch kaum genutzt, alle Solaranlagen erzeugen zusammen zwei Milliarden Kilowattstunden, der Gesamtbedarf ist aber siebzig Mal so hoch. „Die 390.000 Solarwärmeanlagen decken nur ein Prozent des österreichischen Wärmebedarfs, da ist noch ganz viel Luft nach oben“, so Hackstock.
Solarthermie als Heizung zu wenig anerkannt
Auf Solarheizungen wurde auch bei der Heizungstauschförderung “Raus aus Öl und Gas” vergessen. Der Fördersatz von bis zu 75 Prozent gilt seit 1.1.2024 für Fernwärme, Wärmepumpe und Holzheizung, eine thermische Solaranlage zur Heizungsunterstützung wird nur mit 2.500 Euro gefördert, was einem Fördersatz von weniger als 20 Prozent entspricht, ein Viertel der Heizungstauschförderung. Dabei liegt die heimische Wertschöpfung bei Solarheizungen bei 75 Prozent. „Bei 10.000 Euro Investition bleiben 7.500 Euro im Land, das schafft Arbeitsplätze und stärkt die lokale Wirtschaft“, betont Hackstock. Bei Solarenergie wird immer an Photovoltaikmodule gedacht, die allerdings aus China kommen, deren heimische Wertschöpfung weniger als zehn Prozent beträgt. Solarheizungen holen darüber hinaus dreimal so viel Energie pro Quadratmeter vom Dach wie Photovoltaik, aus derselben Fläche lässt sich die dreifache Energiemenge gewinnen. Daher sollte die Förderung für solares Heizen im Vordergrund stehen. „Die Bundesregierung hat noch ein halbes Jahr Zeit, eine Solaroffensive auf den Weg zu bringen“, fordert Hackstock. Denn weiteres Zuwarten schafft Unsicherheit und kostet den Verbrauchern unnötig viel Geld, wie die Entwicklung der Gaspreise zeigt.