
(PA_Kelag) – In Kötschach hat die Kärnten Netz GmbH die österreichweit erste fabrikfertige 20-kV-Trafostation aus Holz in ihrem Stromnetz installiert. Diese innovative und nachhaltige Trafostation wurde in Deutschland produziert, nach Kötschach angeliefert und auf ihr Fundament gestellt. „Wir verstehen uns als innovatives Unternehmen, arbeiten an nachhaltigen Lösungen für unsere Stromnetze und setzen mit diesem Pilotprojekt einen neuen Maßstab“, sagt Michael Marketz, Geschäftsführer der Kärnten Netz GmbH.
Vorreiter mit Holz statt Beton
„Die herkömmlichen Trafostationen sind vollständig aus Beton gefertigt, Holz als Baustoff für diese Anwendung ist ein vollkommen neuer Ansatz. „Mit der Installation einer fabrikfertigen Trafostation aus Holz sind wir Vorreiter in Österreich“, erklärt Geschäftsführer Marketz. Die 20-kV-Trafostation wurde in Deutschland von der KOOPMANN Gruppe entwickelt und produziert. Der Aufbau besteht aus Fichten- und Kieferholz sowie einer Außenschickt aus Douglasie. Das Holz stammt aus Österreich. Die fabrikfertige Holztrafostation mit ihrer elektrotechnischen Ausstattung erfüllt die sicherheitstechnischen Anforderungen der zugrunde liegenden Norm (ÖVE ÖNORM EN 62271-202). „Im Rahmen dieses Pilotprojekts evaluieren wir, ob wir künftig verstärkt Anlagen aus dem nachhaltigen Rohstoff Holz in unserem Netzgebiet einsetzen werden. Für uns ist der persönliche Austausch mit unserem Umsetzungspartner essenziell, um den Know-how-Transfer im Umgang mit Holzanlagen sicherzustellen“, sagt Projektleiter Ferdinand Mayrobnig.
Baustoff Holz spart CO2
Die KOOPMANN-Gruppe errichtet alle eigenen Neubauten in nachhaltiger Holzbauweise, um einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. „Vor zwei Jahren haben wir mit unseren eigenen Bauingenieuren begonnen, die ersten Entwürfe für Trafostationen aus Holz zu zeichnen“, erklärt Tim Bittorf, Projektleiter KOOPMANN Energie- und Elektrotechnik Kamen GmbH. „Bis heute haben wir mehr als 100 Trafostationen aus Holz realisiert. Und besonders stolz sind wir darauf, nun die erste Station in Österreich auszuliefen. Wir alle müssen etwas gegen die globale Erwärmung tun. 8 % der weltweiten CO2-Emissionen werden durch die Herstellung von Zement, dem Bindemittel im Beton, verursacht. Wir können mit dem Bau einer Trafostation in Holzbauweise bis zu 5,5 Tonnen CO2 einsparen.“
Vorteile von Holztrafostationen
„Der Baustoff Holz ist – über die gesamte Lebensdauer der Anlage betrachtet – nachhaltiger als Beton. Das beginnt bei der Herstellung der Anlage und reicht bis zur einfacheren Entsorgung“, betont Geschäftsführer Marketz. „Holz hat weniger Gewicht als Beton, das erleichtert die Installation in exponierten Lagen. Eine Trafostation aus Holz lässt sich harmonischer in die Umgebung beziehungsweise in das Ortsbild einfügen.“
Potenzial für weitere Trafostationen aus Holz
Das Pilotprojekt in Kötschach ist für die Kärnten Netz ein erster Schritt. Die Kärnten Netz baut pro Jahr rund 90 Trafostationen neu, rund ein Drittel davon könnten aus Holz gefertigt sein. „Es würde uns freuen, dieses Produkt gemeinsam mit dem Hersteller KOOPMANN und auch mit holzverarbeitenden Betrieben aus Kärnten weiterentwickeln zu können. Wir wollen zukünftig modulare und je nach Ort und Bedarf anpassbare Stationen aus Holz in unser Netz integrieren“, sagt Marketz.
Fachkräfte der Kärnten Netz binden die neue Trafostation in das Stromnetz ein
Die neue Trafostation aus Holz verstärkt die Stromversorgung im Industriegebiet von Kötschach. Monteure der Kärnten Netz integrieren die neue Trafostation aus Holz in das lokale Netz. Die Kärnten Netz betreibt in ihrem Netz insgesamt rund 7.500 Trafostationen. Sie wandeln die elektrische Spannung von 20.000 Volt auf 400 Volt um. Auf dieser Spannungsebene wird Strom in die Haushalte geliefert. Mit 20.000 Volt werden größere Verbraucher, wie zum Beispiel Gewerbe- und Industriegebiete versorgt.

