… in Unabhängigkeit und Klimaschutz

08.05.2024

(PA_Wien_Energie) – Wien Energie plant das größte Investitionsprogramm der eigenen Firmengeschichte: Das Unternehmen will bis 2029 rund 2,6 Milliarden Euro in die unabhängige und klimaneutrale Energieversorgung investieren. 351 Millionen Euro fließen zudem auch 2024 in Entlastungsmaßnahmen für Kund*innen. „Wien Energie investiert jeden Euro in den besten Kund*innenpreis, in die Unabhängigkeit von russischem Erdgas und in erneuerbare Energien. Nur so können wir sicherstellen, dass bei unseren Kund*innen auch in Zukunft sicher, leistbar und nachhaltig die Lichter angehen und die Wohnungen warm sind“, erklärt Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung. „Wir werden im Sommer unsere Energiepreise noch weiter senken, neue Angebote schnüren und setzen zudem ein Rekord-Investitionsprogramm für mehr Unabhängigkeit und Klimaschutz um.“

Der Energiemarkt hat sich 2023 langsam beruhigt, dennoch blieb die gesamte geopolitische Situation weiter angespannt. Diese Entwicklungen haben auch starken Einfluss auf die Bilanzkennzahlen von Wien Energie. Der Umsatz von Wien Energie ist im Vorjahr im Vergleich zu 2022 um rund 20 Prozent auf rund 4,7 Milliarden Euro gesunken. Grund dafür waren vorrangig die niedrigeren Preise an den internationalen Energiemärkten, die auch zu einem niedrigeren Materialaufwand geführt haben. Das Jahresergebnis von Wien Energie für das Geschäftsjahr 2023 liegt nach dem internationalen Bilanzierungsstandard IFRS bei 598 Millionen Euro. Das Ergebnis ergibt sich vorrangig aus der erfolgreichen Strom-Vermarktung aus den Kraftwerken am Energiemarkt. Ein Großteil davon (rund die Hälfte) kommt aus außergewöhnlich hohen Bilanzierungseffekten. Nach UGB liegt das Ergebnis von Wien Energie bei 294,8 Millionen Euro und damit niedriger als im Vorjahr. 

Deutliche Entspannung bei den Energiepreisen für Kund*innen

Wien Energie hat bereits per 1. April die Strom- und Gaspreise gesenkt und setzt im Sommer einen weiteren Entlastungsschritt für Strom- und Gaskund*innen. Die Mehrheit der Kund*innen der Wien Energie Vertrieb GmbH und Co KG befindet sich aktuell in einer Preisgarantie bis Sommer 2024. Nach aktuellen Prognosen kann Wien Energie die Strom- und Gaspreise im Juli erneut deutlich senken. 

Für Kund*innen, deren Preisgarantie im Sommer 2024 ausläuft und die sich nicht gebunden haben, sinkt der Strompreis nach derzeitiger Prognose aufgrund der positiven Index-Entwicklung automatisch um 55 Prozent. Wer im Vorjahr das Angebot mit einjähriger Bindung angenommen hat und damit bereits seit einem Jahr einen sehr guten Strompreis hatte, profitiert von einer automatischen Senkung um voraussichtlich 6 Prozent. Dafür müssen die Kund*innen nichts tun. Für noch mehr Ersparnis schnürt Wien Energie ein neues Strom-Angebot: Wer sich wieder ein Jahr bindet, wird von noch günstigeren Strompreisen profitieren. Wien Energie wird ab Juli umfassend über dieses Angebot informieren. Auch bei Gas sinken die Preise im Sommer spürbar um voraussichtlich rund 10-20 Prozent, je nach Vertrag. 

Die Strom- und Gaspreise von Wien Energie sind unter den günstigsten Angeboten aller Landesenergieversorger. Für die zusätzlichen Preismaßnahmen nimmt Wien Energie rund 50 Millionen Euro in die Hand. Zudem stellt Wien Energie auch 2024 wieder 12 Millionen Euro für ein Sozialpaket zur Verfügung, mit dem Kund*innen in schwieriger finanzieller Lage über Sozialeinrichtungen unterstützt werden. 

Bei der Fernwärme führt die Wien Energie GmbH die Entlastungsmaßnahmen aus dem Vorjahr fort und hat dafür in diesem Jahr 140 Millionen Euro reserviert. Die Kosten für die Fernwärme im Preisbescheid liegen damit auf dem Niveau der Verbraucherpreis-Index-Entwicklung seit 2016 und entsprechen der allgemeinen Inflationsentwicklung. Im Österreichvergleich liegt der Fernwärme-Preis in Wien im unteren Drittel.

2,6 Milliarden Euro: Rekord-Investitionsprogramm bis 2029 geplant 

2023 hat Wien Energie über 320 Millionen Euro investiert und damit das investitionsstärkste Jahr im letzten Jahrzehnt hinter sich gebracht. In den nächsten fünf Jahren will Wien Energie ein Rekord-Investitionsprogramm umsetzen. Von den geplanten 2,6 Milliarden Euro fließen rund eine Milliarde in den Ausbau von Sonnen- Wind- und Wasserkraft. Rund 800 Millionen Euro investiert Wien Energie in erneuerbare Wärmeerzeugung und Kreislaufwirtschaft und rund 260 Millionen Euro in den Ausbau der Fernwärme, Fernkälte und dezentrale Erzeugung. Weitere rund 260 Millionen Euro fließen in Digitalisierung, Innovation, E-Mobilität und Telekommunikation und rund 320 Millionen Euro in die Versorgungssicherheit. 

Energieerzeugung im Vorjahr leicht rückläufig

Insgesamt hat Wien Energie im Vorjahr mit 5.475,5 Gigawattstunden (GWh) rund 17 Prozent weniger Strom erzeugt als 2022. Auch die Wärmeerzeugung ist um rund 6,3 Prozent auf 5.427,4 GWh gesunken. Grund für die rückläufigen Erzeugungszahlen ist vor allem der geringere Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen aufgrund der Marktbedingungen sowie die warmen Witterungsverhältnisse. Im Gegensatz dazu konnte die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien stark ausgebaut werden: 2023 hat Wien Energie mit 1,3 Terawattstunden rund 13 Prozent mehr Strom aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft erzeugt als im Vorjahr. Grund dafür sind neben den Witterungsbedingungen vor allem auch die hohen Investitionen von Wien Energie in den Erneuerbaren-Ausbau.

Massive Investitionen in erneuerbare Stromproduktion und Wärmewende geplant 

Wien Energie hat im Jahr 2023 rund 60 Photovoltaikanlagen, davon rund 50 direkt in Wien, errichtet. Zusätzlich hat der Energiedienstleister ein neues Wasserkraftwerk erworben und ein weiteres befindet sich aktuell im Bau. Auch im Bereich der Windkraft hat Wien Energie die Weiterentwicklungen von Bestandskraftwerken gesteigert und die Planungen dreier Windparks weitergeführt. 2024 hat Wien Energie viel geplant: „Zahlreiche Photovoltaikprojekte mit einer Leistung von über 38 Megawatt sollen 2024 entstehen: Wir wollen in diesem Jahr wieder rund 70 Photovoltaik-Großanlagen errichten und im Herbst mit der Errichtung des Windparks Ebreichsdorf starten“, erklärt Karl Gruber, Geschäftsführer von Wien Energie. 

Auch im Wärmebereich arbeitet Wien Energie 2024 an Großprojekten: Aktuell errichtet das Unternehmen bei der Müllverbrennungsanlage Spittelau eine weitere Großwärmepumpe, die künftig Fernwärme für umgerechnet 16.000 Wiener Haushalte erzeugen soll. Auch die Nutzung der Tiefengeothermie wird im Joint Venture „deeep“ gemeinsam mit der OMV weiter vorangetrieben. Parallel dazu treibt Wien Energie den Ausbau der Fernwärme strategisch voran und schließt Schritt für Schritt – etwa in den Fernwärme-Pioniergebieten – zahlreiche weitere Haushalte an die Fernwärme an.

Serviceoffensive erfolgreich – Wartezeiten bei Kund*innenservice deutlich gesunken

Im Kund*innenservice hat Wien Energie im Vorjahr zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um die massiv gestiegene Zahl an Kund*innen-Anfragen bestmöglich bearbeiten zu können. Das Unternehmen hat rund 200 neue Mitarbeiter*innen eingestellt, ein neues Servicezentrum eröffnet und die Öffnungszeiten massiv ausgeweitet. Diese Maßnahmen zeigen Wirkung: „Wir möchten unsere Kund*innen bestmöglich bei Ihren Anliegen unterstützen. Durch die Serviceoffensive haben wir die Wartezeiten im Kund*innenservice um bis zu 75 Prozent senken können. Heute wartet man am Telefon bei Wien Energie im Schnitt nur noch 4 Minuten, persönlich vor Ort in den Servicezentren etwa 10 Minuten“,  führt Alma Kahler, Geschäftsführerin von Wien Energie aus. 

Kahler ist seit Anfang April Teil der Wien Energie-Geschäftsführung und verantwortet die Bereiche Vertrieb und Marketing, Wien Energie-Kund*innenservice, IT sowie Finanzen, Controlling und Beschaffung und Corporate Risk. 

Versorgung sichergestellt – weitere Gas-Diversifizierungs-Maßnahmen geplant

Die zahlreichen Klimaschutzprojekte von Wien Energie sind die Grundlage, langfristig eine leistbare, nachhaltige und sichere Energieversorgung der Wiener*innen sicherzustellen. Aber auch kurzfristig arbeitet Wien Energie mit Hochdruck daran, Wien unabhängig von russischem Erdgas zu machen. Die Herausforderung dabei: Derzeit existiert weder auf österreichischer noch auf europäischer Ebene ein verbindliches Kennzeichnungs-System, das die Herkunft von Erdgas transparent nachvollziehbar macht. Hinzu kommt, dass Wien Energie selbst kein Gas-Importeur ist. Die Beschaffung von Erdgas nicht-russischer Herkunft ist daher nur über individuelle Lieferverträge möglich, bei denen unsere Handelspartner diese Mengen extra beschaffen. Bereits im Vorjahr hat Wien Energie so 2,5 Terawattstunden nicht-russisches Erdgas erworben. Auch für die kommende Heizperiode arbeitet das Unternehmen an der Diversifizierung und ist bereits in Gesprächen mit Handelspartnern. 

Die Versorgung für Wien ist jedenfalls sichergestellt: Die Speicher waren mit Beginn der Speichersaison Ende März mit 95 Prozent komplett gefüllt. Durch den milden vergangenen Winter ist Wien so in einer guten Ausgangslage für die kommende Heizsaison 2024/25.