Diskutiert wurden Mythen und Fakten des E-Autos

25.10.2019
v.l.: Anton Schuller (KEM Modellregionsmanager), Harald Messner (Energie Agentur Steiermark), Marcus Martschitsch (Bürgermeister von Hartberg), Michael Haindl (Samsung SDI), Günter Müller (Bürgermeister von St. Johann in der Haide), Herbert Rodler (Bürgermeister Hartberg Umgebung) und Herwig Matejka (Vizebürgermeister Hartberg Umgebung).

(PA_Stadtgemeinde Hartberg) Seit dem 20. Dezember 2012 veranstaltet die Klima- und Energie Modellregion Hartberg Umweltstammtische. Am 24. Oktober 2019 gab es zur Feier der 20. Ausgabe eine Jubiläums-Torte. Die Themenbereiche der Stammtische waren vielfältig. Das Bestreben war immer die ganze Bevölkerung bei Themen wie Radfahren, klimafreundlicher Konsum, Elektromobilität oder Pflanzenschutz einzubinden. 

Fakt ist aber auch, dass nicht nur die Antriebsart in PKWs geändert werden muss, um nachhaltige Mobilitätslösungen zu erhalten, sondern generell das Mobilitätsverhalten. Der ressourcenschonendste und umweltverträglichste Verkehr ist derjenige, der gar nicht erst entsteht. Die Verlagerung hin zu energieeffizienter und emissionssparender Mobilität, wie Bahnfahren, Busfahren, die Nutzung von E-Carsharing-Angeboten, Radfahren oder zu Fuß gehen, muss prioritär behandelt werden. 

E-Autos weisen eine weitaus höhere Energieeffizienz als fossile Antriebssysteme auf und brauchen auch bedeutend weniger Energie als ein Wasserstoff-Auto. Die vom PKW-Verkehr verursachten Emissionen können durch E-Autos deutlich reduziert werden. E-Autos verursachen über ihre Lebensdauer hinweg 70-90% weniger Treibhausgase als fossile PKW. Dies geschieht jedoch nur unter der Prämisse, dass zu 100% erneuerbare Energien, also Ökostrom, eingesetzt werden. Somit können E-Autos einen wichtigen Teil zur Mobilitäts- und Energiewende beitragen. Den Mythos, dass die Produktion des Akkus übermäßig viel CO2 verursacht kann der Experte Harald Messner von der Energie Agentur Steiermark mit Fakten entkräften: „Die Herstellung eines 35 kWh Akku entspricht hinsichtlich der CO2 Belastung lediglich einer Flugreise von Graz zum beliebten Urlaubsort Hurghada und wieder retour.“ 

Fakten: 

  • 2019 sind in Summe 7.383 E-Autos neu angemeldet worden. Aktuell sind also knapp 28.000 E-Autos auf Österreichs Straßen unterwegs
  • In der Steiermark waren mit 31.12.2018 3.188 reine E-Autos auf der Straße. 
  • Laut Hochrechnung des bmvit werden heuer über 3% der neuzugelassenen Fahrzeuge E-Autos sein. Im Vergleich dazu sind in Norwegen monatlich über 50% der Neuwagenzulassungen reine E-PKW. 
  • E-Autos verursachen 70-90% weniger Treibhausgase als fossile PKW 
  • Die ökologische Betrachtung eines E-Autos steht und fällt mit eingesetztem Strom zur Produktion und dem Betrieb des E-Autos. E-Autos machen nur Sinn, wenn der Strom zu 100% aus erneuerbaren Energien bereitgestellt wird. 
  • Die Herstellung eines 35 kWh Akku entspricht hinsichtlich der CO2 Belastung lediglich in etwa einer Flugreise von Graz nach Hurghada (Ägypten) und wieder retour. 

Der Faktencheck E-Mobilität kann hier heruntergeladen werden.