Weitere Schritte zur Kreislaufwirtschaftsstrategie

10.03.2021

(PA_BMK) – Klimaschutzministerin Leonore Gewessler verkündet heute die Forschungs-Technologie und Innovationsinitiative der Kreislaufwirtschaftsstrategie. Damit steht schon jetzt ein Fördertopf von 10 Millionen Euro für innovative Projekte aus der Wirtschaft zur Verfügung. Die Initiative ist eingebettet in die Kreislaufwirtschaftsstrategie, die derzeit federführend vom Klimaschutzministerium erarbeitet wird. Im Fokus steht die heimische Wirtschaft. Hier gibt es großen Aufholbedarf, denn derzeit werden Produkte und Rohstoffe nur zu ca. 10 Prozent wiederverwertet. Die restlichen 90 Prozent werden am Ende ihres Lebenszyklus entsorgt.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Es steht schlecht um unseren Planeten. Leider gehen wir viel zu verschwenderisch mit unseren wertvollen Ressourcen um. Darum erarbeiten wir im Klimaschutzministerium die Kreislaufwirtschaftsstrategie für Österreich. Aber wir müssen jetzt handeln. Darum wirkt ein erster Teil unserer Kreislaufwirtschaftsstrategie schon heute. Mit der Forschungs-, Technologie-, und Innovationsinitiative stellen wir 10 Millionen Euro für Projekte zur Verfügung, die die Kreislaufwirtschaft fördern und weiterentwickeln.“

Die Forschungs-, Technologie-, und Innovationsinitiative der Kreislaufwirtschaft beschäftigt sich mit den Herausforderungen auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft, die sich entlang der Wertschöpfungsketten ergeben. Damit können mit Innovation und Technologie Schritte gesetzt werden, die zur Transformation unseres Wirtschaftssystems beitragen. Die 10 Millionen Euro des Klimaschutzministeriums stehen für die Förderung von innovativen Projekten, die an der Transformation des Produktionsprozesses vom linearen Wirtschaften hin zur Kreislaufwirtschaft arbeiten, bereit. 

Sepp Eisenriegler, Leiter der Reparatur- und Servicezentrum RUSZ, dazu: „Unser Ressourcenverbrauch hat sich global seit den 80er Jahren verdreifacht. Das ressourcenvernichtende, lineare Wirtschaftssystem funktioniert nur auf der Basis doppelter Ausbeutung. In den Ländern des globalen Südens werden Rohstoffe ausgebeutet, in den Schwellenländern Arbeitskräfte, die daraus viel zu billige Produkte herstellen, die wir im Norden kaufen, zu wenig wertschätzen und schnell wegschmeißen. Darum braucht es ganz dringend eine Kreislaufwirtschaftsstrategie aber auch die Teilhabe der Konsumentinnen und Konsumenten, die weniger konsumieren und mehr reparieren. Dazu leisten wir mit dem Reparatur- und Servicezentrum einen wichtigen Beitrag.“

In die Erstellung der Kreislaufwirtschaftsstrategie werden Akteurinnen und Akteure aus allen Branchen eingebunden. Ein branchenübergreifender Blick entlang Wertschöpfungsketten ermöglicht zudem neue Möglichkeiten für innovative Kreislaufwirtschaft. Abfallprodukte können so zu wertvollen Rohstoffen für andere werden. Darüber hinaus werden auch WissenschafterInnen in den Prozess eingebunden.

Ökonomin Sigrid Stagl vom Institut für Ecological Economics der Wirtschaftsuniversität Wien dazu: „Es ist klar, dass ein Wirtschaftsmodell, das auf der Extraktion von Rohstoffen basiert, aufgrund der Endlichkeit der Materialien und des hohen Energiebedarfs beim Abbau nicht nachhaltig ist. Eine Kreislaufwirtschaft sorgt dafür, dass Materialien so lange wie möglich in einem hochwertigen Zustand produktiv genutzt werden. Während und nach dem Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft können innovative Unternehmen neue Geschäftsfelder eröffnen und neue Geschäftsmodelle entwickeln. Die Erstellung der Kreislaufwirtschaftsstrategie ist essenzieller Bestandteil für langfristig erfolgreiches Wirtschaften.“